Der Sächsische Landtag hat heute auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unter dem Titel „Zukunftschancen für den Freistaat nutzen – sächsische Bauwirtschaft jetzt klimaneutral und umweltfreundlich aufstellen“ über nachhaltiges Bauen in Sachsen debattiert.
Dazu erklärt Thomas Löser, baupolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Wenn wir den Kampf gegen die Klimakrise ernsthaft angehen wollen, müssen wir endlich intensiver über die Rolle der Bauwirtschaft sprechen. Aktuell verursacht der Bausektor rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns dafür ein, dass der CO2-Ausstoß im Bausektor durch den Einsatz von nachhaltigen Baumaterialien und Bauweisen und der stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien deutlich reduziert wird. Mit dem Doppelhaushalt 2023/24 haben wir einen ersten Impuls geliefert und verankert, dass staatliches Bauen künftig nachhaltig wird.“
„Bauen, bauen, bauen – lange galt dieses schlichte Motto als Patentrezept für verschiedene Herausforderungen unserer Zeit. Die aktuell unfreiwillige Pause des Baubooms bietet uns die Chance, unsere Art und Weise des Bauens kritisch zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen: Was wir brauchen, ist eine Sanierungsoffensive – wenn Neubauvorhaben gerade ruhen, sollte die Stunde des ungleich größeren Baubestands gekommen sein. Dort schlummert ein riesiges Potenzial, sowohl für die energetische Sanierung als auch für flexible Umnutzungen und Revitalisierungen bestehender Gebäude.“
„Bei Neubauten müssen wir uns künftig stärker auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe konzentrieren. Statt energieintensivem Stahlbeton braucht es im Bausektor mehr nachwachsende, CO2-bindende Rohstoffe wie Holz und recyclingfähige Dämmstoffe. Nachhaltiges Bauen ist ein wichtiges Puzzleteil für die Anpassung unserer Städte und Dörfer an den Klimawandel. So können Dach- und Fassadenbegrünung und Holzbau dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und gerade die Städte in den immer heißeren Sommermonaten etwas abkühlen.“
Abschließend erklärt Löser: „Es ist ein wichtiges Zeichen, dass wir den sozialen Wohnungsbau in Sachsen mit höheren Förderquoten unterstützen. Gleichzeitig sehen wir im seriellen und modularen Bauen mit Holz eine große Chance, gerade den sozialen Wohnungsbau nachhaltig und kostengünstiger aufzustellen. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen diese nutzen und werden uns beim zuständigen Ministerium für entsprechende Initiativen einsetzen – beispielsweise für einen Förderzuschuss für ökologisches Bauen im sozialen Wohnungsbau.“