Am Samstag, dem 18.06.2022, fand in Meißen das Forum für nachhaltige Entwicklung „Welche Zukunft hat unsere Region?“ der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion Sachsen statt. Die GRÜNEN Landtagsabgeordneten Ines Kummer, Thomas Löser, und Gerhard Liebscher stellten zusammen mit lokalen Akteuren in drei Panels nachhaltige Leuchtturmprojekte aus der Region Meißen vor.
Im ersten Panel drehte sich alles um die Verkehrswende, welche im ländlichen Raum stark vom Angebot vor Ort begrenzt ist. „Im ländlichen Raum gibt es oft keine Bahnanbindung und das Auto gilt vielerorts immer noch als Statussymbol.“, erklärt Gerhard Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion. In Meißen tragen kommunalen Verantwortungsträger*innen nachhaltige Mobilität mit. Die Carsharingstationen wurden durch die enge Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Bürger*innen als zukünftige Nutzer*innen und kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit möglich. Um den Radverkehr im Mittelzentrum zu verbessern gibt es in Meißen den Arbeitskreis Radverkehr. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, lokalen Akteur*innen und Bürger*innen wurden so Verbesserungen im Radwegeausbau und der Sicherheit an neuralgischen Punkten erzielt.
Das zweite Panel zeigte lokale Innovationen aus den Bereichen Bauen und Wohnen. Diese sind weltweit für über 40% der CO2-Emissionen verantwortlich. In Deutschland verursachen Gebäude rund ein Drittel der CO2-Emissionen, die zu Teilen im Gebäudesektor und in der Energiewirtschaft anfallen, z.B. für Heizen und Warmwasser oder Stromverbrauche und Fernwärme.
Die Rohstoffwende im Bausektor könnte durch den Baustoff Lehm gelingen. Derzeit entsteht in Meißen ein Pilotbau aus Lehm, mit dem 70% CO2 bei der Errichtung gespart werden können und das komplett in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden könnte. Ein weiterer Leuchtturm ist das das energieautarke Mehrfamilienhaus des kommunalen Meißner Wohnungsunternehmens SEEG. Es produziert seinen Strom und Wärme selbst und mit einer Energiepauschale bleiben die Kosten für Energie und Miete für die Bewohner*innen unter 10 Euro/qm2.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion moderiert von Ines Kummer, Sprecherin für Regionalentwicklung und Energie der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion. Zu Gast waren Lokale Akteur*innen, Vertreter*innen von energieintensiven Unternehmen und Gerd Lippold, sächsischer Staatssekretär für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Die Energiewende in Sachsen ist ebenfalls essentiell für die kommunale Wertschöpfung und die Ansiedlung von Unternehmen. In Sachsen gilt es, eine selbst bestimmte Energiewende zu schaffen, die sowohl Kommunen als auch Bürger*innen beteiligt und profitieren lässt. Schon jetzt hat Sachsen nicht genug erneuerbare Energien, um den Bedarf seiner Industrie zu decken. Industrie und Unternehmen benötigen Infrastruktur und Akzeptanz der erneuerbaren Energien der Bevölkerung, um die Energiewende hinzubekommen.
Thomas Löser, baupolitischer Sprecher der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion, erklärt dazu: “Das Forum hat eindrücklich gezeigt, wie viele Akteure in Meißen und der Region vor Ort an tollen Lösungen zum Thema Nachhaltigkeit arbeiten. Auch wurde ganz klar, dass die Verfügbarkeit von vor Ort erzeugten erneuerbaren Energien gerade für energieintensive Betriebe mittlerweile ein wichtiger Standortfaktor ist. Die Energiewende wird nur mit vernetztem Denken der Städte und ländlichen Regionen in Sachsen zu stemmen sein.“
Engagement von Bürger*innen treibt Wandel in Regionen voran. Politische Verantwortungsträger*innen dürfen sich vor diesem nicht wegducken und müssen Wegbereiter vor Ort sein- vor allem beim Thema Energiewende, denn sonst gefährdet das die (wirtschaftliche) ihrer Region. Auch auf landespolitischer Ebene zeigen die vielen Innovationen: Die Politik muss den Wandel mit Rahmenbedingungen ermöglichen und leiten!