Kahlschlag in der Suchthilfe und Psychiatrie: Staatsregierung riskiert Versorgungslücken
Dresden. Die Staatsregierung plant massive Kürzungen in der Suchthilfe und Psychiatrie: 2025 sollen die Landesmittel für die Suchthilfe von 10,2 auf 7,6 Millionen Euro sinken – ein Rückgang um 25 Prozent. Noch härter trifft es die projektbezogene Förderung: Hier werden die Mittel von 3,65 in 2024 auf nur noch 2,15 Millionen Euro in 2025 gekürzt, 2026 bleiben sogar nur noch 84.000 Euro übrig.
Christin Melcher, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, kritisiert dieses Vorgehen scharf:
„Die geplanten Kürzungen gefährden bewährte Beratungsangebote, untergraben Präventionsarbeit und setzen kommunale Strukturen unter Druck. Vor allem im ländlichen Raum drohen Versorgungslücken. Die Kommunen werden diese Lücke nicht schließen können. Diese verantwortungslose Kahlschlag-Politik wird gravierende soziale und gesundheitliche Folgen haben. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns in den Haushaltsverhandlungen für die Sicherung der Suchthilfestrukturen ein.“
„Besonders kritisch ist die ersatzlose Streichung suchtpräventiver Angebote für Kinder und Jugendliche. Wer hier kürzt, gefährdet frühzeitige Aufklärung und riskiert langfristig höhere Belastungen im Bereich der Akutversorgung, in der Schule und der Jugendhilfe. Suchtprävention ist eine Investition in eine gesunde Entwicklung.“
Thomas Löser, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, ergänzt zu den geplanten Kürzungen im Bereich der Psychiatrie:
„Mit den Kürzungen fallen wohnortnahe Angebote weg und es fehlen Gelder für die Sozialpsychiatrischen Dienste und die psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Leidtragende werden die Betroffenen und Angehörigen von psychisch Erkrankten sein. Engpässe in der ambulanten und stationären Versorgung werden sich zuspitzen. Psychische Erkrankungen können sich damit chronifizieren und führen dann zu länger andauernden Behandlungen. Wir BÜNDNISGRÜNE werden uns gegen diese Kürzungen auf Kosten der Gesundheit stellen.“
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