Das Sächsische Kabinett hat in seiner gestrigen Sitzung die Neufassung der Förderrichtlinie preisgünstiger Mietwohnraum beschlossen. Dazu Thomas Löser, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Es ist ein wichtiger Schritt, dass mit der Überarbeitung der Richtlinie zukünftig auch der Wohnungsbestand in Dresden und Leipzig saniert werden kann. Wir BÜNDNISGRÜNE haben uns in der Koalition dafür immer stark gemacht. Im Bestand schlummert ein riesiges Potenzial für die energetische Sanierung, egal wo die Gebäude stehen. Gleichzeitig besteht auch in den Großstädten ein großer Aufholbedarf bei der Herstellung von barrierefreien Wohnungen. Wir wollen, dass alle in Stadt und Land so lange wie möglich selbstbestimmt wohnen können.“
„Es ist mir wichtig, dass öffentlich ausgereichte Fördermittel auch langfristig gut für Klima und Umwelt wirken. Beim konventionellen Bau fallen aktuell aber noch viele CO2-Emissionen bei der Herstellung von Baustoffen an. Wer das vermeiden möchte, hat häufig noch mit Mehrkosten zu tun. Ich freue mich deshalb sehr, dass es in der überarbeiteten Richtlinie auf BÜNDNISGRÜNE Initiative erstmals einen zusätzlichen Förderbaustein gibt, wenn Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden: Die Förderung kann um fünf Prozentpunkte erhöht werden, wenn die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude der Bundesregierung eingehalten werden. Zusätzlich wird zukünftig in den technischen Bestimmungen zur Förderrichtlinie Hinweise auf Umweltverträglichkeit, Schadstofffreiheit und Kreislauffähigkeit von Baustoffen hingewiesen.“
„Bisher waren Immobilienunternehmen oder Privatpersonen in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern für diese Modernisierungsförderung nicht antragsberechtigt. Mehrkosten für umweltfreundliche Baustoffe sind in den meisten Förderprogrammen nicht förderfähig. Die Wahl des billigsten Baustoffs ist bei Betrachtung des Lebenszyklus von Herstellung über Einbau und Nutzung bis hin zu Wiederverwendung, Recycling oder Deponierung oft nachteilig für die Umwelt. Damit werden zukünftigen Generationen Kosten für Entscheidungen aufgelastet, von denen wir heute schon wissen, dass sie entstehen werden.“
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